#191: Unternehmer vs. Investor mit Prof. Dr. Mühlfriedel.

Shownotes

Tobias:
Guten Morgen Herr Prof. Dr. Mühlfriedel,

Wie geht es Ihnen heute?
Sie sind gerade in St. Petersburg richtig?

Prof. Dr. Mühlfriedel:
Richtig, ich bin zurzeit für eine Woche als Gastdozent an unserer Partneruniversität in St. Petersburg. Mir geht es sehr gut. Erstens, weil es sehr schön ist, nach über eineinhalb Jahren pandemiebedingter Reisepause endlich meine Kolleginnen und Kollegen hier persönlich wiederzusehen. Und zweitens ist es hier bereits 8 Uhr morgens, so dass ich heute eine Stunde länger schlafen konnte.

  • Tobias: Schön, dass Sie sich am frühen Morgen die Zeit nehmen um mit uns über das Thema “Unternehmer vs. Investor” zu sprechen. Vielleicht wollen Sie sich selbst kurz vorstellen.

Prof. Dr. Mühlfriedel:
Gerne. Wie Sie schon sagten, bin ich seit 8 Jahren als Professor für Entrepreneurship an der Hochschule Landshut tätig. Daneben manage ich zusammen mit meinem Geschäftspartner, den von mir mitgegründeten Aktienfonds Zenon Investments. Bevor ich in die Academia gewechselt bin, habe ich nach meinem Berufseinstieg bei McKinsey & Company mit dem Mobile Marketing Pionier 12snap mein erstes eigenes Unternehmen mitgegründet. Dort war ich dann bis zum Verkauf des Unternehmens als CFO tätig. Die Themen Finanzen und Unternehmertum haben mich also durch mein ganzes Berufsleben begleitet.
Da ich schon immer gerne Wissen an junge Menschen weitergegeben habe und ich mir das Schreiben einer Doktorarbeit im schon fortgeschrittenen Alter nach dem Verkauf meiner Anteile an 12snap endlich leisten konnte, bin ich dann an die Hochschule gewechselt. Es ist sehr befriedigend, wenn man seine Erfahrungen mit den Studierenden teilen und in Ihnen den Unternehmergeist wecken kann.
Daneben ist mir eine starke Verbindung zur Wirtschaftspraxis sehr wichtig. Gerade in der BWL rostet man sonst auch als Professor schnell ein. Da passt die Gründung der Zenon Investments GmbH natürlich ideal rein. Und außerdem möchte ich den hart erarbeiteten Verkaufserlös aus dem 12snap-Exit natürlich möglichst renditeträchtig anlegen.

  • Tobias: Unternehmer vs. Investor, wir sind an anderer Stelle schon mal auf den Unternehmer und den Freiberufler eingegangen. Wo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen dem Unternehmer und dem Investor?

Prof. Dr. Mühlfriedel: Nachdem ich ja beides war bzw. noch bin, traue ich mir zu diesem Thema ein Urteil zu. Der wesentliche Unterschied ist sicherlich, dass ein Unternehmer nicht nur analysieren und eine Strategie entwickeln muss, sondern diese dann v.a. auch umsetzen muss. Da hat es der Investor leichter. Er sollte zwar auch unbedingt unternehmerisch denken, schließlich wird er z.B. durch den Kauf von Aktien eines Unternehmens zum Miteigentümer. Allerdings hat er es in gewisser Weise leichter als der Unternehmer, da er eben nicht täglich an der operativen Front kämpfen muss. Der Nachteil ist natürlich, dass er nicht so viel Einfluss auf den Unternehmenserfolg hat wie der Unternehmer.

  • Tobias: Was haben diese gemeinsam?

Prof. Dr. Mühlfriedel: Beide werden erfolgreich sein, wenn sie den Mehrwert, den ein Unternehmen für seine Kunden generiert, bestmöglich verstehen. Und das entsprechende Geschäftsmodell um dieses Wertversprechen. Dadurch schaffen beide letztlich Wert für sich selbst und Ihre Partner. Und übrigens auch für die Gesellschaft. Es wird leider häufig vergessen, dass das viele Geld, mit dem unser Staat seine Ausgaben bestreitet, zuerst erwirtschaftet werden muss. Das fällt ja nicht vom Himmel und wird auch nicht von der Regierung gemacht. Ich sehe das als sehr gefährliche Entwicklung, dass der Staat immer mehr Aufgaben an sich zieht, obwohl doch gerade in der Pandemie offensichtlich geworden ist, dass dieser diese in der Regel schlechter erledigt als private Unternehmen.

  • Tobias: Was braucht es um als Unternehmer erfolgreich zu sein und was braucht es um als Investor erfolgreich zu sein?

Prof. Dr. Mühlfriedel: Wie vorhin bereits gesagt brauchen beide ein sehr gutes Verständnis des Geschäftsmodells eines Unternehmens – mit allen Aspekten, die dazugehören. Für den Unternehmer kommt dann noch das Verständnis für sein Produkt hinzu, vielleicht sogar eine Art Begeisterung für dasselbe. Und über Führungsqualitäten sollte ein Unternehmer verfügen. Schließlich muss er sein Team zusammenstellen und führen, mit dem sein Unternehmen dann erfolgreich wachsen kann.

Ein Investor braucht v.a. letzteres nicht unbedingt. Dafür sollte er über Unternehmensbewertungsskills verfügen und auch über eine gewisse stoische Grundhaltung. Diese ist sehr vorteilhaft, damit man sich nicht von den teilweise sehr heftigen Schwankungen der Börse nach oben und unten mitreißen lässt, sondern unabhängig nach tief-gehender Analyse seine Investmententscheidung trifft. Tobias: Würden Sie sagen, durch die Digitalisierung ist es leichter geworden als Unternehmer Fuß zu fassen oder schwieriger?

Prof. Dr. Mühlfriedel: Auf jeden Fall! Ein Unternehmer, der mit neuen Angeboten auf den Markt kommt und ein neues Unternehmen aufbauen will, zerstört dabei meistens bestehende Strukturen, die für den Kunden weniger Nutzen stiften. Schumpeter hat dafür den Begriff der „Creative Destruction“ geprägt. Was wir derzeit durch die Digitalisierung in fast allen Branchen erleben ist Creative Destruction in Reinform. Daher sind Zeiten grundlegender Umwälzungen, wie wir sie derzeit durch die Digitalisierung erleben, gute Zeiten für Gründer!

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