#344: Wie kann man mehr Unternehmergeist wecken?
Shownotes
Tobias Mitter: Einen wunderschönen guten Morgen Herr Prof. Mühlfriedel, wie geht es Ihnen heute?
Prof. Mühlfriedel: Persönlich sehr gut, danke! Weltpolitisch macht mir die Lage in Russland und der Ukraine aber Sorgen. Eine prosperierende Wirtschaft braucht Frieden, nicht Krieg. Wobei eine unternehmerische Einstellung in unsicheren Zeiten große Vorteile hat. Agilität, Innovationskraft und Durchhaltevermögen kommen dann besonders zum Tragen. Daher ist das Thema des heutigen Podcast sehr gut gewählt!
Tobias Mitter: An Ihrer Hochschule sind ja zu diesem Semester zwei neue Studiengänge gestartet, Digitalisierung & Unternehmensgründung und Digitale Unternehmensführung (berufsbegleitend). Würden Sie sagen, dass ist der Spiegel der Zeit, dass das Thema Entrepreneurship mehr Aufmerksamkeit bekommt, oder sind Sie an der Hochschule Landshut dort Vorreiter?
Prof. Mühlfriedel: Erfreulicherweise beides! Das Thema Entrepreneurship bekommt in der Tat immer mehr Aufmerksamkeit an den Hochschulen. Als ich vor 30 Jahren mein BWL-Studium in Nürnberg begonnen habe, gab es keine Entrepreneurship-Professuren. Die erste wurde 1998 eingerichtet, per Januar 2022 gibt es bereits 163. Dazu immer mehr Kolleginnen und Kollegen anderer Fachbereiche, die sich ebenfalls zum Thema Gründung engagieren. Dann noch die neu entstandenen zahlreichen Hochschulgründerzentren, die vielfältige Unterstützung für potenzielle Gründer bieten. Auch bei uns an der Hochschule Landshut.
Vorreiter sind wir, weil wir als erste einen Bachelorstudiengang haben, der die Themen Digitalisierung und Unternehmensgründung verknüpft. Der erste Jahrgang ist letzten Oktober gestartet und die Studierenden dort habe ich bisher als sehr motiviert und engagiert kennengelernt. Unternehmerisch eben!
Tobias Mitter: Würden Sie persönlich sagen, dass wir in Deutschland im Moment ein förderndes Umfeld für Unternehmer und Unternehmergeist haben? Falls ja oder nein, warum oder warum nicht?
Prof. Dr. Mühlfriedel: Ja und nein. Einerseits hat sich viel getan. Wie erwähnt im Hochschulumfeld, bei staatlichen Förderprogrammen, auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Dazu tragen auch Medienshows wie die “Höhle der Löwen” bei. Die Unternehmensgründerinnen und -gründer werden dadurch anfassbarer. Mach einer denkt sich dann hoffentlich: das sind ja nicht alles Ausnahmeerscheinungen wie Elon Musk oder Steve Jobs, da komme ich selbst niemals hin, sondern ganz normale Leute. Dann trauen sich vielleicht mehr Menschen den Schritt in die Selbständigkeit zu.
Andererseits gibt es noch sehr viel zu tun bei Themen wie überbordender Bürokratie und Regulierung, der immer noch recht durchschnittlichen digitalen Infrastruktur, und der häufig sehr langsamen, wenig digitalisierten staatlichen Verwaltung. Diese müsste Unternehmensgründer viel mehr als Kunden betrachten, als diejenigen die den ganzen Staatsapparat auch in Zukunft bezahlen werden. Und nicht wie Bittsteller, die die behagliche Ruhe und starre Ordnung stören. Letzteres passiert leider immer noch viel zu häufig.
Tobias Mitter: Wie ist Deine Einschätzung Bert, Du bist ja nun seit knapp 50 Jahren Unternehmer, ist Deine Beobachtung ähnlich der von Herrn Prof. Mühlfriedel?
Berthold Schadek: Ich sehe es deutlich kritischer. Die Stimmung ist eher gegen die Unternehmer gerichtet. Es wird immer wieder versucht sozialistische Tendenzen aufkommen zu lassen. Wir haben einen Wirtschaftsminister der Kinderbuchautor ist.
Der Unternehmer wird immer als der Böse dargestellt. Meine Überzeugung ist, dass die Unternehmen das Herzstück für das Vermögen eines Staates sind und das wird leider nicht deutlich gemacht. Die wirtschaftliche Bildung in schulischen Einrichtungen sind auch sehr stark dagegen gerichtet.
Es müsste in Richtung Medienarbeit oder politische Arbeit viel mehr passieren um dessen Bedeutung bewusst zu werden.
Tobias Mitter: Was müsste Ihrer Meinung nach passieren Herr Prof. Dr. Mühlfriedel, um das Umfeld weiter zu verbessern und den Unternehmergeist noch mehr zu wecken?
Prof. Mühlfriedel: Erstens, maximaler Freiraum für unternehmerische Aktivitäten. Dazu gehört die Vermeidung von Überregulierung und damit das Ersticken von unternehmerischer Aktivität gleich von Beginn an, eine Minimierung der Bürokratieanforderungen, sowie eine positive Fehlerkultur. Zweitens, eine Weltklasseinfrastruktur für Gründungsaktivitäten. Das betrifft v.a. die digitale Infrastruktur, aber auch klassische Bereiche wie Verkehrswege, Energiesicherheit, oder Rechtssicherheit. Drittens, ein gesellschaftliches Klima, das zu Unternehmertum ermutigt. Dazu gehören steuerliche Anreize für junge Unternehmen genauso wie eine positive Wahrnehmung von Innovationen und Unternehmensgründungen in der Gesellschaft. Diese “entrepreneurial culture” mit ihrer “can do”-Attitüde hat mich während meines Studiums in den USA sehr beeindruckt. Und sie hat eine wichtige Rolle dabei gespielt, dass ich später selbst Unternehmer geworden bin. Recht einfache und klare Empfehlungen eigentlich, aber die Umsetzung im Detail ist dann sehr kompliziert und erfordert viel Mut und Durchhaltevermögen bei allen Beteiligten.
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Fazit des Tages:
Berthold: Möglichst früh mit den jungen Menschen anfangen. Entweder Du verkaufst Deine Zeit für Geld oder Deinen Nutzen. Wir haben eine Begabungsanalyse “Liberty Test” um möglichst früh herauszufinden was seine Bestimmung ist und wohin es gehen soll. Nicht zu lange warten.
Prof. Mühlfriedel: Ich habe mich heute bei John Mackey, dem Gründer der amerikanischen Biosupermarktkette Whole Foods bedient:
“Freies Unternehmertum ist das leistungsfähigste System für soziale Zusammenarbeit und menschlichen Fortschritt, das je erdacht wurde. Es ist eine der überzeugendsten Ideen, die wir Menschen je hatten.”
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Sabine
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