#721: Die Herausforderung für den Mittelstand.
Shownotes
Tobias Mitter:
Guten Morgen Herr Heindl, schön dass Sie heute Gast bei uns im Podcast sind. Bitte stellen Sie sich am Anfang kurz vor.
Anton Heindl: Auch von meiner Seite einen wunderschönen guten Morgen. Mein Name ist Anton Heindl, 1. Vorsitzender Gewerbeverband Rosenheim mit 140 Mitgliedern. Von Beruf bin ich Metzgermeister und führte in Rosenheim`s Altstadt eine gut gehende Metzgerei, bis zum Jahre 2009. Aus Nachfolgegründen habe ich dann meine Metzgerei verpachtet. Daneben war ich 30 Jahre im Rosenheimer Stadtrat für die CSU und davon 18 Jahre 2. Bürgermeister.
Bei der letzten Wahl habe ich mich aus Altergründen nicht mehr zur Wahl gestellt, um jungen CSU´lern eine Chance zu geben in das Gremium gewählt zu werden.
Aber mein Herz hängt immer noch an den Gewerbetreibenden in der Stadt und am Mittelstand. Die Arbeit im Gewerbeverband macht mir viel Spaß, obwohl wir „Corona-bedingt“ erst nun wieder mit größeren Aktivitäten beginnen können.
Tobias Mitter: Als Vorstand des Selbstständigen Bund in Rosenheim, wie schätzen Sie die aktuelle Situation für die kleinen und mittelständischen Unternehmer in unserer Region ein? Stichwort Corona Politik, Wettbewerb, Digitalisierung.
Anton Heindl:
Die Situation ist in Rosenheim wie auch überall in unserem Lande ist sehr schwierig. Die Industrie und die Handwerksbetriebe laufen gut und bringen Gott sei Dank gute Steuereinnahmen, sonst wäre es um unser Land schlecht bestellt. Aber der stationäre Handel ist nach wir vor in einer großen Krise. Ich möchte da vor allem das Onlinegeschäft benennen, das sehr stark zugenommen hat und der größte Konkurrent ist und daneben gleich die Personalsituation im Handel und den gastronomischen Betrieben, denn viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich während Corona- und damit einhergehenden Kurzarbeiterzeit umorientiert und stehen aktuell nicht zur Verfügung.
Auch die vielen Maßnahme zu „Corona“, die ich persönlich zwar für notwendig gehalten habe und da kann unterschiedlicher Auffassung sein, haben sehr viele Kunden abgeschreckt in die Stadt zu fahren, auch nach dem es sehr viele Erleichterungen gegeben hat, obwohl viele Menschen schon geimpft worden sind oder inzwischen wieder genesen.
Mit der Digitalisierung sind wir in Rosenheim weit voraus durch die stadteigene KOMRO-Kabelgesellschaft mit einem ausgebauten Glasfaser-Digitalnetz im gesamten Stadtgebiet, für Wlan, Home Wlan Plus und einem ausgebauten 1 Gigabyte Netz, einmalig in Deutschland für eine Stadt in der Größenordnung wie Rosenheim.
Die jüngere Bevölkerung kommt damit gut zurecht aber gerade die Menschen mittleren Alters oder die sogenannten älteren Personen haben Probleme kommen oft mit den modernen Geräten nicht zurecht.
Als letztes möchte ich hinzufügen, sehr vielen Menschen ist es während der Pandemie bewusst geworden, dass man auch mit viel weniger Klamotten oder Luxusgütern auskommt, und das Leben trotzdem gut und schön sein kann. Ich denke, diese Art zu denken spürt der Handel extrem, auch in der Stadt Rosenheim.
Tobias Mitter:
Wie siehst Du das Bert?
Berthold Schadek: Das wir in einem gewaltigen Umbruch sind, hat der Herr Heindl bereits gut ausgearbeitet. Ich glaube er ist noch viel größer als die meisten Menschen meinen. Der Herr Mühlfriedel.
hat letztens im Podcast gesagt, dass man die heutige Zeitenwende mit dem Ende des Mittelalters durch den Buchdruck vergleichen kann. Uns steht noch einiges an Umbruch bevor. Aber zum Untergang der Menschheit wird das natürlich nicht führen. Der Mensch ist für Veränderungen konstruiert. Es nützt nichts, nach hinten zu schauen, sondern nach vorne!
Tobias Mitter: Kopf in den Sand stecken nützt ja nichts. Sehen wir das positiv. Herr Heindl, was sind Ihrer Meinung nach gerade jetzt die größten Herausforderungen für die kleinen und mittelständischen Unternehmer?
Anton Heindl: Aus meiner Sicht ist für den Handel wichtig, den Kunden wieder mehr wert zu schätzen, das habe ich als Kunde vor der Coronakrise sehr vermisst.
Die Kunden müssen wieder besser beraten werden, damit Sie den Einkauf vor Ort wieder mehr schätzen lernen, denn Beratung kann der Online-shop nicht bieten.
Vor allem müssen sich die Unternehmer unter sich mehr austauschen, es sollte Ihnen klar werden, dass nicht der Unternehmer von nebenan die Konkurrenz ist, sondern eben wie schon gesagt der Online-Handel.
Tobias Mitter: Bert wie ist deine Auffassung hierbei?
Berthold Schadek: Bestimmte Dinge, die der Mensch braucht, haben sich nicht verändert. Der Bedarf nach Erlebnissen und menschlicher, persönlicher Kommunikation ist unverändert vorhanden. Darauf muss man eingehen und sein Geschäftsmodell auf den Prüfstand stellen.
Tobias Mitter: Als wie wichtig schätzen Sie starke Partnerschaften für die weitere Wettbewerbsfähigkeit ein?
Anton Heindl: Die Zusammenarbeit der Stadt mit den vielen Unternehmen sei dies nun der Handel oder sind es die gastronomischen Betriebe sind aus meiner Sicht besonders wichtig, man muss miteinander sprechen. Die Stadt versucht hier allen Gewerbetreibenden entgegenzukommen wie zum Beispiel: Die Freischankflächen zu erweitern und keine Gebühren für die Freischankflächen im Jahre 2020 und 2021 einzufordern. Unter Unternehmen bekommen mehr Gestaltungsfreiheit im Rahmen des Verträglichen zusätzliche Werbetafel aufzustellen. Die Öffnungszeiten für Außenbetreibe sind bis 12 00 Uhr verlängert worden. Die Stadt wurde mit vielen Blumenarrangement verschönert und es werden viele künstlerische Angebote zum Nulltarif in der Innenstadt angeboten. Die Parkhäuser können an den Wochenenden kostenfrei benutzt werden und der ÖVNV hat sein Angebot, trotz der in Corona weniger geworden Fahrgäste, mit Zuschüssen der Stadt ausgeweitet.
Hier kann ich der Stadt Rosenheim ein großes Kompliment machen, denn Sie möchte damit erreichen, dass wieder Leben in die Stadt kommt und es allen Unternehmen gut geht vor allem, dass die vielen Gäste in Rosenheim sich wohlfühlen.
Tobias Mitter: Bei uns im Podcast haben die Gäste immer die Möglichkeit Ihren Tipp des Tages zu äußeren? Was ist Ihr Tipp an unsere Hörer, Unternehmer und Gründer?
Anton Heindl: Mein Tipp an alle Zuhörer: Kaufen Sie lokal ein, denn diese Unternehmen zahlen Steuern in unserem Land und in der Stadt Rosenheim.
Nur wenn die Steuereinnahmen wieder sprudeln können die Kommunen den Aufgaben, wie Schulen, Kindergärten, Straßen, Schwimmbädern, Kultur und Sport und vielen mehr gerecht werden.
Den Unternehmern kann empfehle ich, einfach durchzuhalten und wenn es Schwierigkeiten geben sollte, setzen Sie sich Verbänden, wie zum Beispiel dem Bund der Selbständigen in München in Verbindung, mit der IHK Rosenheim, oder gehen Sie zu den örtlichen Banken, Sparkassen und Volksbanken, dort werden Sie gut beraten und unterstützt.
Ich hoffe jedenfalls dass die große Durststrecke nun vorbei ist und wir wieder ein aufstrebendes gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben erwarten dürfen.
Die Neugründer von Unternehmen kann ich nur bitten, nutzen Sie die Chance gerade jetzt in der ausklingenden Krise. Es wird wieder aufwärtsgehen und da brauchen wir Sie, die Neugründer mit den pfiffigen, guten und interessanten Ideen.
Und als letztes, gezielte Werbung ist aus meiner Sicht nach wie vor sehr wichtig nach dem Motto: „Werbung ist zwar teuer, aber keine Werbung kann noch teurer sein“ ein Gedanke von Paolo Bulgarie
oder noch besser: „Erfolgreiches Marketing ist immer einfach. Es gründet auf solider Arbeit bei Produkten und Dienstleistungen und am wichtigsten dabei ist die Wahrheit“ geschrieben von Michael Josef Papst.
In diesem Sinne alles Gute und ich wünsche Ihnen den gewünschten Erfolg in der Zukunft, Ihr Anton Heindl,
- Vorsitzender Gewerbeverband Rosenheim
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Tipp des Tages:
Berthold: Neue Kooperationen und sich neu vernetzen. Im klassischen Sinne immer so zu bleiben wird nicht mehr gehen.
Anton Heindl: Kaufen Sie lokal ein!
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Karl K.
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